Gemeinsame Erklärung Paneuropa Bulgarien und Mazedonien

Aufgrund der aktuellen Spannungen zwischen Bulgarien und Nordmazedonien, die zu einer Blockade der Beitrittsverhandlungen führen können, haben Paneuropa Bulgarien und Paneuropa Nordmazedonien eine gemeinsame Erklärung an ihre jeweiligen Regierungen abgegeben.

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Wir fordern die Regierungen von Bulgarien und Nord-Mazedonien auf, in gutem Glauben die bilateralen Fragen zu lösen.

Seit seiner Gründung im Jahr 1922 fördert Paneuropa die Einigung Europas. Heute setzen wir unsere Mission fort, indem wir durch die Integration der Westbalkanländer in die EU diesen Prozess vorantreiben.

Wir begrüßen die Entscheidung des Europäischen Rates vom März 2020, Beitrittsverhandlungen mit Nordmakedonien und Albanien aufzunehmen. Bulgarien als Mitgliedstaat unterstützte diese Übereinkunft. Die gutnachbarlichen Beziehungen und die regionale Zusammenarbeit bleiben wichtige Elemente des Erweiterungsprozesses. Darüber hinaus erinnern wir an die maßgebliche Rolle Bulgariens, das 2018 die EU-Ratspräsidentschaft innehatte, als die Westbalkanstaaten wieder auf die europäische Tagesordnung gesetzt wurden.

Wir begrüßen auch die von Nord-Mazedonien bewiesene Entschlossenheit, die EU-Reformagenda durch die Erfüllung der Bedingungen für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen umzusetzen. In Anbetracht dessen sind wir der Ansicht, dass die unterschiedlichen Ansichten zur Vergangenheit der beiden Länder kein Hindernis für ihre gemeinsame europäische Zukunft darstellen sollten.

Die beiderseitigen guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Bulgarien und Nord-Mazedonien sollten auf der Grundlage von gegenseitigem Vertrauen, Respekt, wirtschaftlicher Entwicklung, kulturellem Austausch und gegenseitigem Verständnis ausgebaut werden, aber auch auf dem unbestrittenen Selbstbestimmungsrecht, sowie auf den Grundsätzen und Werten der EU.

Wir unterstützen uneingeschränkt aktive Maßnahmen, um die bulgarische und die mazedonische Nation näher zusammenzubringen und negative Rhetorik zu vermeiden, die in den vergangenen Jahrzehnten verwendet wurde und bedauerlicherweise zu Spaltungen in unseren Beziehungen führt.

Wir sind überzeugt, dass mit dem weiteren Fortschritt des EU-Integrationsprozesses in Nordmakedonien – mit Unterstützung und Betreuung von Bulgarien – die Verbindungen zwischen den beiden Nationen noch stärker werden und das Gefühl des europäischen Geistes des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern gestärkt wird.

Unterzeichnet von: Gergana Passy, Paneuropa Bulgarien; Andrej Lepavcov, Paneuropa Mazedonien; Walburga Habsburg Douglas, Vizepräsidentin der Paneuropa-Union, Schweden; Rainhard Kloucek, Paneuropa Österreich; Carlos Uriarte Sanchez, Paneuropa Spanien; Laris Gaiser, Paneuropa Slowenien; Jean-Paul Picaper, Mitglied im Präsidium der Paneuropa-Union; Ihor Zhaloba und Igor Gavrylov, Paneuropa Ukraine; Gordana Djurovic, Paneuropa Montenegro; Alain Terrenoire, Präsident der Paneuropa-Union.

WE URGE THE GOVERNMENTS OF BULGARIA AND N. MACEDONIA TO RESOLVE IN GOOD FAITH BILATERAL ISSUES

Since its foundation in 1922 Pan-Europa has been promoting the unification of Europe. Today we continue our mission by enhancing the completion of this process – the integration of the Western Balkan countries into the EU.

We welcome the decision of the Council of the EU of March 2020, approved by the European Council, to open accession negotiation with the N. Macedonia and Albania. Bulgaria as a Member State supported the consensus with the understanding that good neighbourly relations and regional cooperation remain important elements of the enlargement process. Moreover, we recall the instrumental role of Bulgaria holding the Presidency of the Council of the EU in 2018 to bring back enlargement to the WB on the European agenda.

We also welcome the determination, demonstrated by N. Macedonia, to deliver on the EU reform agenda, by the fulfilment of the conditions for opening accession negotiations.

In view of the above, we believe that the different views on the past history of the two countries should not be an obstacle for their common European future.

In this regard we urge the governments and institutions of Bulgaria and N. Macedonia to continue with the communication in good faith and overcome any obstacles that might hinder progress of N. Macedonia towards our shared European future.

The two sided good neighbouring relations between Bulgaria and N. Macedonia should be built on the basis of mutual trust, respect, economic development, cultural exchange and understanding of each other, but, as well, on the undisputed right of self-determination, and the EU principles and values.

We fully support active measures, bringing the Bulgarian and Macedonian nation closer together, avoiding negative rhetoric that has been in use in the past decades bringing regrettably divisions in our relationship.

We are convinced that with the progressive advance of EU integration process of N. Macedonia with support and mentorship by Bulgaria, the connections between the two nations will grow even stronger, and that will bring reinforced feeling of the European spirit of mutual understanding and cooperation, in the relations between the two countries.

Signed by: Gergana Passy, Paneuropa Bulgaria; Andrej Lepavcov, Paneuropa Macedonia; Walburga Habsburg Douglas, Vicepresident  Paneuropa-Union, Sweden; Rainhard Kloucek, Paneuropa Austria; Carlos Uriarte Sanchez, Paneuropa Spain; Laris Gaiser, Paneuropa Slovenia; Jean-Paul Picaper, Member of the Presidency of Paneuropa-Union; Ihor Zhaloba and Igor Gavrylov, Paneuropa Ukraine; Gordana Djurovic, Paneuropa Montenegro; Alain Terrenoire, Präsident der Paneuropa-Union.