Lautete die Botschaft des Paneuropäischen Picknicks im Jahr 1989 ganz klar: Überwindung des Eisernen Vorhangs, so lautet sie heute: Freiheit für die Ukraine!
Am 19. August 1989 fand an der österreichisch-ungarischen Grenze das „Paneuropäische Picknick“ statt. Der Eiserne Vorhang hatte bereits Löcher bekommen, weil Ungarn begonnen hatte, die kaputten Grenzsicherungsanlagen abzubauen. Alois Mock und Gyula Horn hatten bereits am 27. Juni 1989 ein Stück Eisernes Vorhang gemeinsam durchtrennt.
Beim „Paneuropäischen Picknick“, so die Idee, sollte die Grenze für eine kurze Zeit geöffnet werden, sodass Österreichische Gäste ohne Problem zu dem Picknick auf ungarischer Seite kommen könnten. Ein Picknick eben. Doch aus dem Picknick wurde ein historisches Ereignis. Seit Wochen warteten Bürger der sogenannten DDR in Flüchtlingslagern in Ungarn auf die Chance in den Westen zu gelangen. Das „Paneuropäische Picknick“ bot die Gelegenheit. 661 Deutsche konnten in die Freiheit fliehen. Und auch wenn die Grenze noch einmal geschlossen wurde, das Loch im Eisernen Vorhang war zu groß, um es wieder zu schließen. Es folgten im September die Grenzöffnung durch Ungarn, im November der Fall der Berliner und letztlich das Ende der Teilung Europas. Der Weg zu einer echten europäischen Einigung war auch für die Völker Mittel- und Osteuropas frei.
Was friedlich begonnen hatte führte aber in Jugoslawien zu den blutigen Eroberungskriegen des Slobodan Milosevic. Die Sowjetunion wurde aufgelöst, doch fast zwei Jahrzehnte später begann der russische Despot Vladimir Putin mit Kriegen gegen Georgien (2008) und die Ukraine (2014) seinen Traum von der Wiederherstellung der Sowjetunion umzusetzen. Europa reagierte schwächer als 1989, sodass Putin ermutigt wurde, den Krieg gegen die Ukraine 2022 zu einem Vernichtungskrieg auszudehnen.
Lautete die Botschaft des Paneuropäischen Picknicks 1989 „Baue ab und nimm mit“, also der klare Aufruf den Eisernen Vorhang abzureißen, so muss diese Botschaft 33 Jahre später ganz klar bedeutet: volle Unterstützung für die Ukraine, um die russische Invasion zurückzudrängen: Slava Ukrajini.