Positionspapier der Paneuropabewegung Österreich für die Europawahl 2019, verabschiedet vom Präsidium der Paneuropabewegung Österreich am 4. Februar 2019.
Die globalen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen brauchen klare europäische Antworten. Nur ein gemeinschaftlich handelndes Europa, eine starke Europäische Union, kann Europa vor einem endgültigen Abtreten von der Bühne der Weltpolitik bewahren. Europa steht vielfach noch immer vor den gleichen Herausforderungen, vor denen es zur Zeit der Gründung der Paneuropa-Union vor fast 100 Jahren stand. Globale Akteure wie die USA, China oder auch Russland brauchen eine starke Europäische Union als Antwort. Die vielfach wieder aufkommende Sehnsucht nach dem Nationalstaat würde nicht Europa, auch nicht diesen Nationalstaaten, sondern außereuropäischen Mächten nutzen. Europa wäre dann nicht in dem Zustand der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts, sondern eher im Zustand Deutschlands vor den napoleonischen Eroberungen.
Stärke besteht aber nicht in Regulierung und Bürokratisierung, Stärke besteht in einem gelebten Subsidiaritätsprinzip, in dem Kompetenzen auf jener Ebene angesiedelt werden, auf der auch Souveränität entwickelt werden kann. Ihre natürliche Grenze besteht in der Freiheit der Bürger.
Angesichts der bevorstehenden Europawahlen im Mai 2019 plädiert die Paneuropabewegung Österreich deshalb für
- Eine europäische Außen- und Sicherheitspolitik, mit der Europa auf der weltpolitischen Bühne als gleichberechtigter Partner auftreten kann
- Friede, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit sind genauso Grundsätze einer europäischen Außenpolitik, wie der Einsatz für die Religionsfreiheit und gegen die Christenverfolgung in vielen Teilen der Welt
- Einen europäischen Grenzschutz und einer Wiederöffnung der Binnengrenzen
- Einen freien Binnenmarkt anstatt neuer nationaler Protektionismen
- Freihandelsabkommen mit Ländern und Regionen außerhalb der Europäischen Union
- Eine verstärkte Anstrengung zur Integration der Länder Südosteuropas in die EU
- Eine sofortige Visaliberalisierung für die Bürger des Kosovo
- Eine klare europäische Perspektive der Ukraine (dazu gehört auch eine eindeutige Haltung gegenüber allen Kräften, die die Selbständigkeit der Ukraine durch militärische Aggression bedrohen)
- Eine Wirtschaftspolitik die sich an den Grundsätzen der Marktwirtschaft und des Rechtsstaates orientiert
- Eine Bankenunion beispielsweise – die durch Ausdehnung der Haftungsgemeinschaft ein Anreiz zum moral hazard anstatt zur Sorgfaltsplicht ist – lehnen wir genauso ab wie die Idee eines eigenen Budgets für die Eurozone oder eines eigenen Parlaments für die Eurozone.
Europa muss dort Kompetenz bekommen, wo diese Kompetenz – wie beispielsweise in der Außen- und Sicherheitspolitik – Souveränität entfalten kann. Gleichzeitig aber muss die Souveränität der Bürger, ihre Freiheit und Verantwortung wieder entfalten zu können, gestärkt werden. Nicht der ausgedehnte paternalistische Wohlfahrtsstaat, der möglichst alle Lebensbereiche auf staatlicher Ebene regelt, und umverteilt ist das Ziel, sondern persönliche Freiheit und Verantwortung, Autonomie der Familie, Religionsfreiheit, Privateigentum, freie Wirtschaft, etc.
Subsidiarität verlangt nicht einen Primat der Politik, sondern einen Primat von Recht und Freiheit.
Das Positionspapier dienst als Grundlage für alle Diskussionen und Veranstaltungen zur Europawahl 2019.
For a strong Europe
Position paper of the Austrian Paneuropean Movement on the European elections 2019,approved by the Board of the Austrian Paneuropean Movement on 4th February 2019.
The present global and economic framework conditions and challenges command clear European answers. Only a Europe that acts as one, a strong European Union, can prevent Europe from vanishing from the stage of world politics for good. In many respects Europe is still facing the same challenges it did at the time the Paneuropean Union was founded almost 100 years ago. Global actors such as the US, China, or also Russia require a strong European Union as a response. The widely spread yearning for the nation states would neither benefit Europe nor the nation states themselves, but only non-European powers. Europe would find itself not as it was in the Sixties of the last centrury, but would rather resemble Germany before the Napoleonic conquests.
Strength, however, does not consist of regulations and red tape, strength comes alive through an implemented principle of solidarity, where competences are centred on the same level on which souvereignty can be developed. Its natural limit is the freedom of the citizens.
With respect to the upcoming Eureopan elections in May 2019 the Austrian Paneuropean Movement therefore advocates
- A European foreign and security policy enabling Europe to act as an equal partner on the stage of world politics
- Peace, security, the rule of law are as much principles of European foreign policy as the commitment to the freedom of religion and against the persecution of Christians in many parts of the world.
- A European border protection and the re-opening of the internal borders.
- A free internal market instead of new national protectionisms
- Free trade agreements with countries and regions outside the European Union
- An increased effort to integrate the countries of South-East Europe into the EU
- An immediate visa liberalisation for the citizens of Kosovo
- A clear European perspective for the Ukraine (including a clear stance towards all powers threatening the autonomy of the Ukraine with military aggression)
- An economic policy oriented by the principles of market economy and the rule of law
- We reject e.g. a Banking Union – which by extending joint liability creates an incentive for moral hazard instead of due diligence – as well as an autonomous budget for the Euro zone or a separate parliament for the Euro zone.
Europe must obtain competence where such competence – such as in foreign and security policy – can have sovereignty. At the same time the sovereignty of the citizens to enjoy freedom and responsibility must again be strengthened. It is not the extensive paternalistic welfare state regulating all spheres of life on the state level and procuring distribution that is the objective, but personal freedom and responsibility, the autonomy of the family, the freedom of religion, private property, a free economy, etc.
Subsidiarity does not demand a primacy of politics, but a primacy of law and freedom.
The position paper serves as basis for all discussions and events for the European elections 2019.
c Beitragsbild: Europäisches Parlament