Der zehnte Todestag des Gründers der Jes-Studenteninitiative und langjährigen ÖVP-Politikers Vincenz von und zu Liechtenstein war Anlass für ein Symposion „Christ und Politik“.
Was haben Christentum und Politik gemeinsam? Werte, um es in Anlehnung an den Vortrag von Vinzenz Stimpfl-Abele, Prokurator des St. Georgs Orden und Mitglied des Präsidiums der Paneuropabewegung Österreich, zu sagen. Vincenz von und zu Liechtenstein war 1975 Gründer der Jes-Studenteninitiative, später gehörte er für die ÖVP dem Bundesrat und dem Nationalrat an. Vor zehn Jahren, im Jänner 2008, wurde er viel zu früh vom Herrn zu sich berufen. Zu seinem zehnten Todestag organisierten Freunde und Mitstreiter ein Symposion „Christ und Politik“, in dem – nach einer vom St. Pöltner Bischof DDr. Klaus Küng zelebrierten Heiligen Messe – politische Weggefährten von Vincenz Liechtenstein zu den politischen Schwerpunkten des früheren steirischen Politikers Position bezogen.
Grundhaltung, Grundprinzipien, klare Werteorientierung, Prinzipien vor Parteiräson, klares Wertebekenntnis, das waren Schlagworte, die sich durch alle Reden des Symposions zogen. Sissi Potzinger, Grazer Familienpolitikerin und Mitinitiatorin des Symposions sprach von den christlichen Werten als Kompass, die für Vincenz Liechtenstein galten und auch für uns gelten sollten. Denn: „Die Kompassnadel ist unbeirrbar.“ Flagge zeigen für das Leben, formulierte sie als eine Kernaussage. Gudrun Kugler, katholische Abgeordnete im Nationalrat für die ÖVP, betonte den Familienbonus als Meilenstein in der Familienpolitik, und nahm Bezug auf eine Rede von Papst Benedikt XVI., der vom Christentum als kreative Minderheit sprach. Kreativ verstanden als schöpferisch, gestaltend.
Prinzipientreue geht vor Parteiräson
Reinhold Lopatka, langjähriger Klubobmann der ÖVP im Nationalrat und Landsmann von Vincenz Liechtenstein würdigte in sehr persönlichen Worten die Prinzipientreue in der Politik. Vincenz Liechtenstein hatte immer die Grundsatztreue vor die Tagespolitik gestellt, Prinzipientreue vor Parteiräson. Lukas Mandl, seit kurzem Mitglied im Europäischen Parlament, nach vielen Jahren im Niederösterreichischen Landtag, erinnerte sich an das Forum, das Vincenz Liechtenstein für junge Politiker in seinem Schloss Waldstein geschaffen hatte.
Den besonderen Aspekt der Familienpolitik skizzierte Prof. Günter Danhel, ebenfalls Mitinitiator des Symposions. Er plädierte für ein Ende des Genderwahnsinns und bezeichnete die Generationengerechtigkeit als die eigentliche Nachhaltigkeit. Alexander Pachta-Reyhofen, Ko-Organisator der Veranstaltung, betonte die Bedeutung der Gründung der Jes-Studenteninitiative als umfassenden Gegenangriff auf die 68er. Mit Zitaten aus Artikeln von Vincenz Liechtenstein stellte er den Bezug zu heutigen Problemen her, die Vincenz frühzeitig skizziert hatte. Der Sicherheitsexperte Peter Fender befasste sich mit der Frage der Verteidigungspolitik.
Karl von Habsburg erinnerte an den politischen Instinkt seines Cousins Vincenz und an die vielfältigen Ausbildungsangebote, die er geschaffen hatte. Sein politisches Credo fasste er zusammen in der klaren Aussage: Maximale Freiheit – minimaler Staat!